Für Dali hat uns die Zeit leider nicht mehr gereicht, gestern waren wir aber in Lijiang, auch das Königreich der Frauen genannt.
Lijiang liegt auf einem Plateau 2600 m über Meer und ist ein Paradies - China wie im Bilderbuch. Die Stadt liegt nahe zum Tibet (ca. 100km) und grenzt an das Himalaya Gebirge. Lijiang wurde 1996 von einem grossen Erdbeben heimgesucht, nur die alten Häuser der Naxi Nationalität in der Altstadt blieben verschont. Nach dem Erdbeben wurde die Altstadt noch mehr herausgeputzt und in die Liste der Weltkulturerben aufgenommen. Sie ist von engen Kopfsteinpflastergassen und einem Netz an Kanälen durchzogen. Sie ist eine der am besten erhaltenen Altstädte Chinas und es ist ein leichtes sich im Laybrinth der Gassen zu verlieren.
Die Naxi Nationalität stammt von der ethnischen Gruppierung im Tibet ab. Die Naxi-Kultur verfügt über eine weltweit einzigartige Gesellschaftsstruktur, in welcher die Frauen das Sagen haben. Sie verfügen über kein "Heiratssystem", sondern nur über flexible Arrangements. Die Frauen und Männer wohnen das Leben lang bei der Mutter. Dabei verfügen die Frauen meist über mehrere Männer und bestimmen, welcher in welcher Nacht auf Besuch
kommen darf. Die Kinder erfahren die wahre Identität ihres Vaters nie. Nichtsdestotrotz ziehen die Männer den Neid einer ganzen männlichen Nation auf sich. Denn die Naxi Männer müssen nie arbeiten, sondern dürfen den ganzen Tag faul rum liegen. Nur die Frauen dürfen arbeiten. Interessant ist auch, dass die Naxi-Kultur weltweit die letzte ist, welche eine hieroglyphische Schrift verwendet.
Der Besuch hat unser Eindruck von China um ein weiteres Kapital bereichert und ist für jeden China-Besucher ein Muss! Alle Fotos hier.