Dieses Weblog beinhaltet Erfahrungsberichte von meinem Praktikum-Abenteuer in Shanghai, China.

Mittwoch, Oktober 18, 2006

Alles nur geklaut

Wie ihr schon beim letzt Post gesehen habt, scheint die Kopierleidenschaft der Chinesen unerschöpflich. Die meisten der weltweit gehandelten Plagiate stammen aus China. Kopiert wird beinahe alles: Textilien, Schuhe, Uhren, Spielzeug, Software, Film-DVDs und Musik-CDs, Autoteile, Notebooks, Parfums, Schnaps, Zigaretten und Medikamente - die Liste liesse sich noch endlos fortführen. Aber längst werden nicht mehr nur die Konsumgüter selbst kopiert, sondern gleich auch die Anlagen zu ihrer Fertigung. Und auch vor Chinas Nationalheiligtum, der Terracotta-Armee, schrecken die Fälscher nicht zurück. Auf einer Ausstellung in Tsingtao wurden kürzlich billige Kopien der tapferen Krieger als Originale gezeigt.

Nahezu jede in China installierte Software ist eine Raubkopie (92%). Ähnlich hoch ist der Anteil bei Musik und Filmen (85%). Manchmal wird sogar kopiert, was es noch gar nicht gibt. So werden auf chinesischen Schwarzmärkten inzwischen mehr als ein Dutzend Harry-Potter-Bücher angeboten. Zu Titeln wie "Harry Potter und die goldene Schildkröte" oder "Harry Potter und der Leopardendrache" hat die Originalautorin Rowling natürlich keine einzige Zeile beigetragen.

Was zum Lachen scheint, ist für die Wirtschaft eine ernste Angelegenheit. Denn Unternehmen geht viel Geld durch chinesische Plagiate verloren. Unternehmen, die in China produzieren und verkaufen wollen, werden immer häufiger von der chinesischen Regierung gezwungen, einen Teil ihrer Forschungs- und Entwicklungsabteilungen in das Land zu verlegen. Auf diese Weise werden die Vorlagen zum Abkupfern frei Haus mitgeliefert. Zwar setzte China mit seinem Beitritt zur Welthandelsorganisation (WTO) ein Patent- und Markenrecht ein - doch gilt das bislang meist nur auf dem Papier.
Links jeweils die Originale: Design-Artikel für den Haushalt von Koziol. Rechts jeweils die Plagiate eines unbekannten chinesischen Herstellers.
Links das Original: Wasserspender von AdHoc. Rechts das Plagiat von Ningbo Easy Houseware, China. Oben das Original: Mokick von SACHS. Unten das Plagiat von Eastern Motorcycle, Jiangsu, China.
Oben das Original: Kettensäge von Stihl. Unten das Plagiat von SWOOL Power Machinery,Zhejiang, China.
Links die Originale: Feuerzeuge von WFG. Rechts das Plagiat von der Wenzhou Success Group, Zhejiang, China.

Übrigens, auch dieser Blogbeitrag ist nahezu 1:1 ein Plagiat ;-) Quelle: http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/9/0,1872,3919081,00.html

3 Comments:

Anonymous Anonym said...

Auch bei uns wird regelmässig kopiert, vor allem natürlich die Firma Tchibo und Migros etc. kopieren Markengeräte jedwelcher Sorten. Tchibo gelingen solche Dublikate sogar sehr gut. Aber wichtig ist doch dass das Material dasselbe gesunde Potential aufweist wie ev. das Original, jenes muss aber nicht immer das gesündere sein schlussendlich, ist den Chinesen die Gesundheit nicht auch sehr viel mehr wert als eine billige Kopie in Händen zu halten???

19 Oktober, 2006 19:48

 
Anonymous Anonym said...

Weshalb ist aus den Kabeln nichts geworden???

20 Oktober, 2006 21:25

 
Anonymous Anonym said...

Kriegen wir unseren Familienzuwachs demzufolge wohl doch eher nicht...

20 Oktober, 2006 21:26

 

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